Blog-Layout

Ist doch alles das Gleiche! Oder? Die Unterschiede zwischen Coaching, Training, Beratung und Supervision

Kerstin König • Juni 16, 2023

Die Unterschiede zwischen Coaching, Training, Beratung und Supervision

Bevor ich anfange zu arbeiten, gehe ich mit meinen Kunden in eine ausführliche Auftragsklärung. Das mache ich, um etwas über die Erwartungen meines Kunden zu erfahren, darüber, was schon probiert wurde, was sich verändern soll und so weiter. 


Außerdem entscheiden wir, welches das passende Format ist. Coaching, Training, Mediation oder Supervision. Alles Begriffe für mein tägliches Handwerkszeug. Für Menschen, die damit wenig zu tun haben, aber Fremdworte. Daher folgt hier eine Erklärung. 


Die wichtigsten Unterschiede zwischen Coaching, Training, Supervision, Mediation und Beratung


Coaching: Hilfe zur Selbsthilfe

Coaching wird im Allgemeinen als eine Maßnahme zur Hilfe zur Selbsthilfe betrachtet, bei der der Coach den Klienten, dabei unterstützt, sein (häufig berufliches) Anliegen selbst zu lösen. Dabei werden Selbstreflexion und -wahrnehmung gefördert sowie die Möglichkeiten des Klienten in Bezug auf Wahrnehmung, Erleben und Verhalten erweitert oder verbessert. Das gilt auch für Coachings mit Teams. 

Coaching ist nicht geeignet für psychische Probleme! Coaching ist zielorientiert und konzentriert sich auf den Soll-Zustand, während Defizite in Bezug auf diesen Zustand bearbeitet werden


Training: Entwicklung von Fähigkeiten und Verhaltensweisen

Training ist ähnlich wie im Sport die Entwicklung und Einübung bestimmter Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Der Trainer verfügt über Fachkompetenz, Expertenwissen und idealerweise über Erfahrung, um sein Wissen weiterzugeben und bei den Teilnehmer zu verankern. Die Methodik und Didaktik spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Gegensatz dazu ist der Coach kein "Lehrer" und verfolgt nicht das Ziel, spezifisches Wissen zu vermitteln.


Beratung: Ratschläge von Experten

Beratung unterscheidet sich vom Coaching dadurch, dass der Berater Ratschläge gibt. Er ist Experte auf seinem Fachgebiet und berät den Klienten zu spezifischen Themen wie der Umsetzung von Unternehmenszielen oder wirtschaftlichen Entscheidungen. Im Gegensatz zum Coach ist der Berater nicht neutral, sondern hat eine aktive Rolle bei der Lösungsfindung und kann dem Klienten direkte Empfehlungen geben.


Supervision: Reflexion und Beratung für Fachkräfte

Supervision ist ein Format, das in erster Linie für Fachkräfte entwickelt wurde. Hierbei reflektiert der Supervisand oder ein Team seine Arbeit mit dem Supervisor, um neue Perspektiven zu gewinnen und mögliche Verbesserungen zu identifizieren. Im Fokus stehen dabei Themen wie berufliche Entwicklung, Arbeitsbeziehungen und Arbeitsabläufe. Der Supervisor agiert als neutraler Begleiter und unterstützt den Supervisand oder das Team bei der Reflexion, er gibt jedoch keine direkten Ratschläge oder Anweisungen wie ein Berater.


Mediation: strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung

Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem ein allparteilicher Mediator die beteiligten Parteien dabei unterstützt, eine eigenständige und einvernehmliche Lösung für ihren Konflikt zu finden. Der Mediator führt durch den Prozess, für den Inhalt sind die Medianten zuständig. Mehr dazu 


Fazit:

Obwohl Coaching, Training, Beratung und Supervision auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, gibt es klare Unterschiede in Bezug auf Zielsetzung, meine Rolle und die Herangehensweise. Coaching konzentriert sich auf Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt den Klienten bei der Lösung eigener Anliegen. Training entwickelt Fähigkeiten und Verhaltensweisen durch Wissensvermittlung und praktische Übungen. Beratung bietet Ratschläge von Experten zu spezifischen Themen. Supervision fördert die Reflexion und Beratung von Fachkräften, um neue Perspektiven zu gewinnen. Eine klare Abgrenzung und Kenntnis der Unterschiede zwischen diesen Ansätzen ist entscheidend, um das passende Format für das Auftragsanliegen zu finden.

Share by:
G-M4X8X2NG61